Tierarztpraxen gegen Lichtverschmutzung
Tierarztpraxen gegen Lichtverschmutzung
Wer kennt sie nicht, die oft viel zu grelle Leuchtreklame von Geschäften, die gerade in Innenstädten die Nacht so zum Tag werden lassen, dass eine Straßenbeleuchtung fast überflüssig wird? Was vielen Betreibern dabei unklar ist: Dieses synthetische, uneffektive Licht verschmutzt die natürliche nächtliche Dunkelheit, macht krank und trägt auf tragische Weise zum Artensterben bei. Wir fordern deshalb: Mach’s Licht aus!
Lichtverschmutzung macht krank
In der Initiative „22 Uhr – Licht aus!“ der Paten der Nacht um Manuel Philipp, die sich für dunkle Nächte und gegen Lichtverschmutzung einsetzt, werden Firmen zum Mitmachen aufgefordert spätestens ab 22 Uhr das Licht auszumachen und das aus gutem Grund: Seit einigen Jahren ist wissenschaftlich gut erforscht, dass das nächtliche Kunstlicht viele schwerwiegende Folgen für Umwelt, Natur und das Klima, nicht zuletzt auch für uns Menschen hat. Am schlimmsten sind jedoch die Insekten betroffen, die aufgrund Erschöpfung durch Dauerkreisen um künstliches Licht versterben und so als Bestäuber und Nahrungsquelle nicht mehr zu Verfügung stehen. Auch andere nachtaktive Tiere werden gestört, sogar ganze Ökosysteme nehmen Schaden. Tagaktive Tiere und der Mensch dagegen regenerieren nachts im Schlaf schlechter und werden dadurch leichter krank. Außerdem steigt durch die benötigte Energie für die nächtliche Beleuchtung, der CO2-Ausstoß immens und dazu noch völlig unnötig.
Imagegewinn durch Mitmachen
Mit dem Wissen um all die negativen Effekte dieser Beleuchtung haben die Paten der Nacht das Projekt „22 Uhr – Licht aus!“ ins Leben gerufen.
Es bietet uns Tierärzten mit unserer Praxis/Klinik die Möglichkeit, unseren Kunden zu verdeutlichen, dass wir es ernst meinen mit dem Umweltschutz, denn die Kunden sehen, dass in unserer Praxis nachts das Licht nun abgeschaltet ist. Noch dazu können teilnehmende Praxen/Kliniken ein Umweltzeichen erhalten, das zusätzlich zum Imagegewinn beiträgt. Dass Stromkosten sinken und der CO2-Ausstoß gemindert und somit das Klima geschützt wird, ist ein automatischer, positiver Nebeneffekt.
Und so geht’s
Das Projekt ist dabei ganz leicht, schnell und kostengünstig umzusetzen: Durch die Verwendung von Zeitschaltuhren oder die Anpassung bisheriger Schaltzeiten kann sofort mit dem Lichtsparen begonnen werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, ggf. nachzurüsten und nächtliches Kunstlicht möglichst tief anzubringen, es nur nach unten leuchten zu lassen und warmweiße bis orangefarbene Lichttöne zu verwenden.
Keine Nachteile durchs Abschalten
Für das Abschalten der nächtlichen Praxisbeleuchtung spricht, dass Tierarztpraxen/-kliniken nachts nur in Notsituationen aufgesucht werden. Diese Notfälle sind telefonisch angekündigt und so reicht es, erst kurz vor Eintreffen des Patienten das Licht einzuschalten, damit die Tierarztpraxis/-klinik sicher gefunden werden kann – ein Brennen der Lampen die ganze Nacht hindurch ist also schlichtweg unsinnig!
Unser Fazit
Die Kampagne „22 Uhr – Licht aus“ von den Paten der Nacht ist eine auf freiwilliger Basis beruhende Bereitschaft, das Licht so früh als möglich, spätestens um 22 Uhr jedoch abzuschalten. Das ist Klimaschutz ohne großen Verzicht. Deshalb: Einfach mal schnell mitmachen!
Weiterführende Informationen:
Über das Projekt „22 Uhr – Licht aus!“ https://www.22uhr.net/
Weiterführende Informationen zu den Paten der Nacht mit Übersicht über weitere Projekte wie der Earth night, Earth hour u.v.m. https://www.paten-der-nacht.de/
Beitrag: Lichtverschmutzung – Hell, strahlend, umweltschädigend. ARD alpha. https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/nachhaltigkeit/lichtverschmutzung-lichtsmog-himmel-licht-nacht-staedte-100.html
Light Pollution. Special issue. Science. Vol 380 (6650): 2023. https://www.science.org/toc/science/380/6650